Optionen vs. Optionsscheine – Was ist der Unterschied?

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Optionen vs. Optionsscheine – Erklärung

Optionen sind standardisierte Produkte, die an regulierten Börsen gehandelt werden. Ihr Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Optionsscheinen hingegen werden von Banken ausgegeben und sind nicht standardisiert, so dass der Emittent die Bedingungen des Optionsscheins festlegen kann. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass man bei Optionen sowohl als Käufer als auch als Verkäufer auftreten kann. Bei Optionsscheinen kann man in der Regel nur als Käufer auftreten.

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Unterschiede zwischen Optionen und Optionsscheinen

Optionen und Optionsscheine sind beides Finanzinstrumente, die es Investoren ermöglichen, von den Kursschwankungen eines zugrunde liegenden Wertes (wie Aktien) zu profitieren, ohne diesen Wert direkt besitzen zu müssen. Trotz dieser Ähnlichkeit gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen beiden.

1. Unterschied: Standardisierung

Bei Optionen handelt es sich um ein standardisiertes Produkt. Die Kontraktgröße, Basiswerte, Fälligkeiten und Strikes werden fest und präzise definiert. Optionsscheine unterliegen keiner Standardisierung – der Emittent hat letztlich alle Spezifikationen selbst in der Hand.

Die Zusammensetzung der Papiere – und ganz besonders auch der jeweilige aktuelle Preis des Optionsscheins – können vom Herausgeber, dem Emittenten, selbst festgelegt werden. Das bedeutet, Optionsscheine auf denselben Basiswert, mit demselben Typ (Call oder Put), selben Verfallstag und selben Basispreis (Strike), können sich dennoch gravierend unterscheiden, abhängig davon, welches Wertpapierhaus dieses Produkt aufgelegt hat.

2. Unterschied: Handelsplatz

Vergleichbar mit Aktien und Anleihen werden Optionen an der Börse gehandelt. In Europa gilt die EUREX als bedeutendste Börse für Optionen und Futures, in den USA die CBOE. Bei Optionsscheinen findet dagegen kein Handel an Terminbörsen statt. Diese Wertpapiere werden häufig OTC (Over the Counter), also direkt zwischen Emittent und Käufer gehandelt. Selten findet die Preisfindung tatsächlich durch Angebot und Nachfrage über reguläre Börsen statt.

Entsprechend ist die Preisfindung insbesondere in „schnellen und volatilen Märkten“ fraglich sowie in aller Regel auch nicht transparent nachvollziehbar. Durchaus kann man von einem Anreizproblem aufseiten des Emittenten sprechen, die Preisfindung im eigenen Sinne zu gestalten.

3. Unterschied: Kauf und Verkauf (Stillhalterpositionen)

Optionen und Optionsscheine unterscheiden sich unter anderem durch die Möglichkeit von Kauf und Verkauf. Beide Produkte können an ihren jeweiligen Handelsplätzen initial gekauft werden. Ein initialer Verkauf, also das Einnehmen einer Stillhalteposition und somit das Ausnutzen von Strategien, die vom Zeitwertverlust und bspw. Seitwärtstrends profitieren, ist bei Optionsscheinen ausdrücklich nicht möglich – dies funktioniert nur beim Handel mit Optionen.

Der Grund dafür ist, dass Optionsscheine Produkte sind, die nur von Banken ausgegeben werden und somit Schuldverschreibungen darstellen. Kauft man einen Optionsschein, handelt man also immer gegen das emittierende Institut. Fraglich ist, ob Optionsscheine emittiert würden, wenn die Banken damit dauerhaft Verluste generieren würden.

4. Unterschied: Emittentenrisiko & Absicherung

Optionsscheine werden von einer emittierenden Bank herausgegeben. Optionen dagegen haben keinen Emittenten im Sinne einer Bank, sondern jeder Marktteilnehmer kann als Emittent in Erscheinung treten und Optionen an einer regulierten Terminbörse wie der EUREX emittieren. Dadurch, dass Optionen primär an regulierten Börsen gehandelt werden, gelten entsprechende Sicherheitsmechanismen für diese Produkte. Sie können, vor allem preislich, nicht manipuliert werden.

Nachdem sich ein Käufer und ein Verkäufer für ein Optionsgeschäft gefunden haben, wird dieses ausgeführt. Das Risiko, dass Käufer oder Verkäufer ihre Verpflichtungen nicht erfüllen können, wird durch die Clearingstelle zusätzlich garantiert – beispielsweise durch die Options Clearing Corporation (OCC).

Optionsscheine sind nicht in einer solchen Form abgesichert, weil es für jeden Optionsschein einen festgelegten Emittenten gibt. Dadurch muss sich ein Käufer darauf verlassen, dass der Emittent selbst seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Da es sich bei Optionsscheinen um Inhaberschuldverschreibungen handelt, sind im Fall einer Insolvenz des Emittenten somit auch dessen Optionsscheine wertlos.

5. Unterschied: Preisbildung

Die Preise von Optionen bilden sich ausschließlich durch den Markt, also durch Angebot und Nachfrage, weswegen in diesem Kontext häufig auch von einer „fairen Preisbildung“ gesprochen wird. Existiert nach einer Option am jeweiligen Handelsplatz eine hohe Nachfrage, steigt ihr Preis. Bei der Frage, wie eine Option theoretisch bepreist sein sollte, helfen die „Optionsgriechen“ und das „Black-Scholes-Modell“ – für die praktische Preisfindung ist jedoch ausschließlich Angebot und Nachfrage ausschlaggebend.

Im Gegensatz zu Optionen bilden sich die Preise von Optionsscheinen nur bedingt an einem freien Markt, sondern werden in aller Regel vom Emittenten selbst festgesetzt. Die mangelnde Standardisierung erschwert es einem Anleger zusätzlich, Preise zu vergleichen und die vorhandenen Preise eines Optionsscheins kritisch zu hinterfragen. Somit bleibt unklar, wie hoch der eigentliche Wert des Optionsscheins und wie hoch die Gewinnmarge des Emittenten ist.

Optionen und Optionsscheinen – die Gemeinsamkeiten

Dennoch werden Optionen und Optionsscheine häufig verwechselt, da sie auch grundlegende Gemeinsamkeiten aufweisen.

  • Derivate
    Sowohl bei Optionen als auch bei Optionsscheinen handelt es sich zunächst um Derivate. Die Preisbildung sowohl einer Option als auch eines Optionsscheins wird folglich von einem Basiswert, dem sogenannte Underlying, abgeleitet.
  • Verschiedenste Underlyings (dt. Basiswerte)
    Die möglichen Underlyings sind vielfältig und beschränken sich nicht auf Aktien, sondern umfassen auch Aktienindizes, Rohstoffe, Währungen, Anleihen und mehr. Darüber hinaus verfügen beide Derivate grundsätzlich über eine Hebelwirkung. Es muss weniger Kapital eingesetzt werden als beim direkten Handel der Basiswerte. Dadurch verstärken sich in Relation zum geringeren Kapitaleinsatz die Gewinne oder Verluste.
  • Call (Kaufrecht) und Put (Verkaufsrecht)
    Beide Produkte lassen sich sowohl als Call (Kaufrecht) oder Put (Verkaufsrecht) handeln. Somit kann man sowohl mit Optionen als auch mit Optionsscheinen auf fallende und steigende Kurse setzen.
  • Verfallstermin und Restlaufzeit
    Sowohl Optionen als auch Optionsscheine haben einen bestimmten Verfallstermin, aus dem sich die jeweilige Restlaufzeit ableiten lässt. Bis zu diesem Verfallstermin (gelegentlich auch als „Verfallstag“ oder „Fälligkeitstag“ bezeichnet) muss der Kurs des Basiswertes über (Call) oder unter (Put) einem bestimmten Basispreis (auch „Strike Preis“ genannt) stehen, andernfalls verfällt die Option oder der Optionsschein wertlos.
  • Die „Griechen“ als weitere Einflussfaktoren auf die Preisbildung
    Die Preisbildung der beiden Derivate ist darüber hinaus abhängig von weiteren gemeinsamen Einflussfaktoren, den sogenannten „Optionsgriechen“ oder einfach nur „Griechen“ (engl. „Greeks“), wie bspw. Delta, Theta, Vega etc.
  • Innerer Wert und Zeitwert
    Sowohl der Preis von Optionen als auch von Optionsscheinen lässt sich zerlegen in einen Zeitwert und einen inneren Wert, wobei letzterer auch während der Laufzeit Null sein kann, sofern das jeweilige Produkt „aus dem Geld“ (out of the money) notiert.

Optionen vs. Optionsscheine im Überblick

Optionen Optionsscheine
Standardisierung Ja Nein
Handelsplatz Regulierte Börse i.d.R. Direkthandel (OTC)
Stillhalterposition möglich? Ja Nein
Absicherung des Emittentenrisikos Durch Terminbörsen und Clearingstellen Keine
Preisbildung Durch Angebot und Nachfrage Durch den Emittenten

Optionen vs. Optionsscheine – Was ist das bessere Produkt?

Obwohl viele Einsteiger im Derivatehandel anfänglich zu Optionsscheinen greifen, handelt es sich dabei um ein Produkt mit vielen Risiken und Ungewissheiten. Besonders gravierend ist das sogenannte Kontrahentenrisiko.

Im Fall von Optionsscheinen ist der Kontrahent oder auch Emittent eine Bank. Kann diese die verbrieften Verpflichtungen nicht erfüllen, erhält der Anleger kein Geld. Für den Fall einer Bankeninsolvenz ist davon auszugehen, dass sämtliche emittierten Optionsscheine keinen Wert mehr haben.

Spätestens die Finanzkrise hat dabei bewiesen, dass auch die Insolvenz von Großbanken tatsächlich möglich ist. Optionen sind dagegen sowohl durch die Terminbörse als auch durch die Clearingstelle und die Margin abgesichert.

Unklare Preisbildung von Optionsscheinen

Die Preisbildung von Optionsscheinen ist als nächstes substanzielles Risiko gegenüber Optionen zu erwähnen. Eine Preisstellung findet lediglich durch den Emittenten statt. Festgelegte Zeitperioden gibt es mangels Standardisierung nicht. Zusätzlich neigen Optionsscheine bei hoher Marktvolatilität zu großen Spreads und ungünstigen Preisen.

Hinweis: In den USA sind unter anderem Optionsscheine verboten. Sie gelten als zu manipulationsanfällig und riskant. Der Handel von Optionen ist in den USA hingegen weitverbreitet.

Eingeschränkter Einsatz von Handelsstrategien

Unabhängig von individuellen Nachteilen der Optionsscheine gibt es strukturelle Schwächen gegenüber Optionen. Im Vordergrund steht hier die Abbildung von Strategien. Je nach Markteinschätzung hat ein Händler Ziele bestimmt, die er mit seinem Investment erreichen möchte. Die verwendeten Instrumente sollten diese Ziele flexibel darstellen und ermöglichen.

Dadurch, dass der Händler mit Optionsscheinen nur eine Long-Position einnehmen kann, fehlen ihm diverse Möglichkeiten für die Umsetzung entsprechender Strategien. Stillhaltergeschäfte sind beispielsweise mit Optionsscheinen nicht möglich, was einen gravierenden Nachteil für Anleger darstellt.

Beispiel

Ein Investor hat aus seiner Sicht den fairen Wert eine Aktie bestimmt. Dieser liegt gemäß seinen Berechnungen bei 110 Euro. Einen Kauf erwägt der Investor aufgrund seiner Sicherheitsmarge bei 100 Euro. Derzeit notiert der Kurs jedoch bei 120 Euro.

Der Investor kann mit Optionsscheinen nur auf steigende oder fallende Kurse setzen, jedoch möchte er die Aktie gerne selbst eingebucht bekommen, wenn sein Wunschkurs erreicht wird. Mit einer Option ist dies möglich.

Verkauft er beispielsweise eine Put-Option (Short Put) mit einem Strike von 100 Euro, erhält er eine Prämie. Erreicht der Kurs 100 Euro oder fällt darunter, muss er die Aktie zu 100 Euro pro Stück kaufen. Fällt der Kurs nicht ausreichend stark, behält er die Prämie. Der Investor wird praktisch für das Warten auf den Wunschkurs bezahlt.

Vorteile von Optionen gegenüber Optionsscheinen

  • Standardisierung
  • Stillhalterposition möglich
  • Kombinierte Optionsstrategien möglich
  • Kein Emittenten- bzw. Kontrahentenrisiko
  • Faire, durch Angebot & Nachfrage bestimmte Preise
  • Geringerer Spread & i.d.R. deutlich höhere Liquidität
  • Flexiblere Strategien durch die Möglichkeit von Short-Positionen (Stillhaltergeschäft)

Optionen vs. Optionsscheine – Ein Fazit

Optionen und Optionsscheine teilen grundlegende Merkmale wie Bezugsobjekt, Laufzeit und Wertkomponenten, unterscheiden sich jedoch deutlich hinsichtlich Standardisierung, Handelbarkeit und Emittentenrisiko. Optionen bieten aufgrund ihrer Regulierung und Markttransparenz eine verlässlichere und flexiblere Anlagemöglichkeit, während Optionsscheine aufgrund des Emittentenrisikos und der intransparenten Preisbildung als risikoreicher gelten. Langfristig orientierte Anleger profitieren eher von den strategischen und finanziellen Vorteilen von Optionen.

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